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Vortrag vom 1.März 2013 bei der Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalytisch-systemische Praxis und Forschung, Köln, © 2013 Hartmut Reisdorf

Die Anfrage der APF hier in einem Vortrag aus meinem Arbeitsfeld , der Kinder-und Jugendhilfe, zu berichten, insbesondere über die Arbeit im Bereich der sogenannten Flexiblen Hilfen, hat mich gefreut, ist es für mich doch eine Gelegenheit auf dem Hintergrund der systemischen Entwicklungen im Bereich der Sozialarbeit und der Kinder- und Jugendhilfe am konkreten Beispiel ambulanter und aufsuchender Hilfen deutlich heraus zu stellen, wie vielfältig die Möglichkeiten therapeutischer Arbeit in diesem Feld sind. Verständlich auch das Interesse der APF an Aufsuchender Familientherapie, Renate Blum-Maurice und Erhard Wedekind haben sich damit schon 2003 beschäftigt, in einem bemerkenswerten Plädoyer für die Aufsuchende Familientherapie: Psychotherapie für Arme, in: Systeme, und auch hier: im Kinderschutzzentrum wird Aufsuchende Familientherapie praktiziert.

Meine folgenden Darlegungen basieren zum großen Teil auf Erfahrungen und Erkenntnissen aus den letzten Jahren meiner Arbeit. 2004 gründete ich – zusammen mit meiner Frau -die Perspektiven für Kinder gGmbH, kurz PfK genannt, die bis 2007 familienanaloge Unterbringungsmöglichkeiten für kleinere Kinder entwickelte und ausbaute, während dieser Zeit arbeitete ich weiter ambulant und aufsuchend mit Eltern, Kindern und Familien, und 2007 begann ich dann im Rahmen von PfK mit dem Aufbau eines Teams für aufsuchende und ambulante Hilfen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Um die systemische Ausrichtung des Teams klar herausstellen nennt es sich SYSTEAM. Dieses Team hat sich seitdem weiter entwickelt und qualifiziert, ebenso wie die familiären Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder.

So war die Arbeit an diesem Vortrag für mich auch Anlass zur genaueren Betrachtung dessen, was wir tun, eine Rückschau auf vergangene Entwicklungsprozesse, ein Blick auf das Gegenwärtige und auf künftige Möglichkeiten.

Warum das Thema: Systemische Sozialarbeit und Therapie um ein Beispiel systemisch-therapeutischer Praxis vorzustellen ? Mein Anliegen ist es, darzulegen, dass über die systemische Sozialarbeit hinaus systemisch-therapeutische Leistungen, hier im Bereich der Kinder-und Jugendhilfe, neben der Aufsuchenden Familientherapie, erbracht werden, die als solche wenig bekannt und selten benannt werden, in keinem Leistungskatalog aufgeführt sind.

Und last not least las ich im April 2012 den Aufsatz von Johannes Herwig-Lempp in der Familiendynamik : „Sozialarbeit ist anspruchsvoller als Therapie“, und verfolgte interessiert die Kommentare dazu, z.B. von Jan Bleckwedel, Lothar Eder und Jürgen Beushausen. Mir erscheint dieses Postulat – jedenfalls für unser Arbeitsverständnis – unpassend. Im Folgenden werde ich auch darauf näher eingehen.

Ich möchte so mit einer kurz gefassten Darstellung wesentlicher Eigenschaften sozialer Arbeit beginnen, um dann auf die Entwicklung systemischer Sozialarbeit zu blicken, bevor ich das Projekt: SYSTEAM vorstelle, um darüber näher zu begründen, dass sowohl systemische Sozialarbeit als auch systemische Therapie in einem Kontext sinnvoll zusammenwirken können.

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SOLZIALE ARBEIT

Wir leben in einer westlich orientierten Wohlstandsgesellschaft, in der auf der Ebene des grundsätzlichen Gesellschaftsvertrages eine Verantwortung der Gesellschaft für individuelle Problemlagen politisch und rechtlich festgelegt und demokratisch gewollt ist.

So ist Soziale Arbeit das wesentliche gesellschaftliche Instrument um unterschiedlichen Problemlagen, die sozialpolitisch oder professionell als relevant angesehen werden, adäquat zu begegnen. Dabei bringen es die gesellschaftspolitischen Prozesse beständig mit sich, dass gerade durch sie auch Problemlagen produziert oder zumindest induziert werden.

Eine kurz gefasste Definition dessen, wozu Soziale Arbeit dient ist möglicherweise so zu beantworten: Soziale Arbeit ermöglicht existentiell beeinträchtigten Individuen an den relevanten Sozialsystemen teilzunehmen (Wirtschaft, Erziehung, Familie etc.), an deren Ressourcen und Leistungen teilzuhaben und diese mitzugestalten.

Dass dies mit einer hohen Komplexität von Situationen und Abläufen verbunden ist, verdeutlicht Jesús Hernández Aristu: „Sozialarbeit kümmert sich von je her um die Verbindung von Gesellschaftssystemen, die entkoppelt sind, um mannigfaltige Sozialprobleme, die mal am Subjekt, mal an der Gesellschaft, mal an beiden liegen, um die Verschiedenheit ständig steigender sozialer Probleme und die daraus resultierenden Interventionsfelder. Vielfalt und Komplexität, ja sogar Widersprüchlichkeit begleiten ihre Theorie und Praxis, ihre Reflexion und Deutung, sodass ein einheitliches Konzept der Theorie und des Berufsbildes der Sozialarbeit fast unmöglich ist“ ( Aus: Sozialarbeit in der Postmoderne)

Und H. Kleve führt weiter aus: „Von der Kritik am Sozialstaat, der Mandatsvertretung für Klienten, dem Trend zur Therapeutisierung, der Selbsthilfeorientierung bis hin zur staatlichen Kontrollinstitution, die normierte Rechtscodierungen durchsetzt, reicht die diffuse Allzuständigkeit Sozialer Arbeit“ (Konstruktivismus und Soziale Arbeit, 3. überarb. Auflage, S.24).

Dabei sind die Adressaten sozialer Arbeit bestimmte Individuen und soziale Systeme, die unterschiedlich wahrgenommen und verstanden werden, so dass Hilfen im Grunde genommen immer auch spezifische Problemlösungsangebote sind.

Also ist Sozialarbeit auch geprägt von Differenzierung und Spezialisierung, wobei es gleichzeitig auch darum geht, an der Einheit des Menschen anzusetzen (Alice Salomon), ihn in seinen sozialen Zusammenhängen wahrzunehmen, ganzheitlich zu verstehen.

Daraus resultieren ständig vielfältige Formen und Ausgestaltungen in den verschiedensten Bereichen. So ist es einfacher die theoretische Frage: Was ist Sozialarbeit und wozu dient sie? zu beantworten als die Frage: Wo überall findet Sozialarbeit statt? Und wenn, dann wie?

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Weiteres wesentliches Merkmal sozialer Arbeit ist aber auch die oft damit verbundene soziale Kontrolle und ggf. notwendige Intervention, das so genannte Doppelte Mandat, was natürlich von besonderer Bedeutung für diejenigen ist, deren Arbeit vor allem durch Beziehungsgestaltung geprägt ist. Dies offen zu thematisieren und für Klarheit und Metakommunikation zu sorgen, ist in der Arbeit mit KlientInnen notwendiges Können.

Und: Die Finanzierung sozialer Arbeit erfolgt weitgehend durch öffentliche Gelder, so dass Fallverantwortung und Ausmaß der Finanzierung der Hilfen vielfach nicht in den Händen der direkt am Hilfeprozess Beteiligten liegen.

Ich denke dies belegt ausreichend, dass wir es im Bereich der Sozialarbeit, wie J. Herwig-Lempp in besagtem Beitrag aufzählt, mit sehr komplexen Auftragslagen und vielfältigen Austauschkonstellationen zu tun haben. Allparteilichkeit erscheint schwieriger, vielfältige Ambivalenzen durchziehen das Feld.

Für Johannes Herwig-Lempp besteht für SozialarbeiterInnen die Tätigkeit nicht nur im helfenden, beratenden oder therapeutischen Gespräch. Dies ist nach seiner Auffassung lediglich ein (wenn auch nicht unwesentlicher) Teil ihrer Arbeit. In Unterscheidung benennt er weitere Handlungsarten:

Beraten: worunter man einerseits das reflektierende, Veränderung ermöglichende Gespräch versteht, andererseits auch die Information sowie drittens, auf einer Meta-Ebene, die Hilfeprozess-bezogene Planung

Verhandeln: moderieren und vermitteln zwischen unterschiedlichen Beteiligten Personen/ Professionen/ Institutionen

Intervenieren: kontrollierendes und eingreifendes Handeln bei Fremd- oder Selbstgefährdung

Vertreten: stellvertretendes Handeln für KlientInnen, dort, wo unterstellt wird, dass sie ihre Interessen nicht selbst wahrnehmen können

Beschaffen: Hilfe und Unterstützung bei der Erlangung von Geld, einer Sache, einer Option (Arbeits- oder Ausbildungsplatz), Dienstleistung

Begleiten: ein Mit-Gehen, Dabei-Sein, Für-Sorge auch dann, wenn nicht unmittelbar eine Veränderung angestrebt oder erreicht werden kann.

SYSTEMISCHE SOZIALARBEIT

Bei all diesen Handlungsarten können die systemischen Ideen und Methoden wie auch die Haltung sehr wirkungsvoll eingesetzt werden. Die systemischen Ansätze

haben sich in der Sozialen Arbeit in den letzten zwei Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern verbreitet und bewährt: von der Jugendhilfe über die Altenhilfe, in der Arbeit mit Menschen, die eine Suchterkrankung oder Behinderung haben, in der Erziehungs- Ehe- oder- Lebensberatung, um nur einiges anzuführen.

Jan V. Wirth“ (Mai 2010 ) folgend ist „Systemische Sozialarbeit“ die Betrachtung von Ressourcen und Leistungen insbesondere mit Hinblick auf die Ermöglichung von Inklusion und Exklusion in soziale Systeme. Unter dieser Perspektive werden gemeinsam mit ihren Adressaten u. Auftraggebern neue Handlungsmöglichkeiten entwickelt. Methodisch stützt sie sich auf eine bunte Palette von Verfahren aus verschiedenen beraterischen, pädagogischen u. therapeutischen Arbeitsansätzen, denen allen dieser Grundgedanke voraus liegt: nämlich die Aufmerksamkeiten, die Beobachtungen und die Interventionen auf die Relationen und Beziehungsmuster zwischen den verschiedenen Systemen zu richten.

Angeregt durch die Arbeit von bspw. Salvador Minuchin, Virginia Satir, oder auch Gianfranco Cecchin fanden systemische Theorien und Praxismodelle Eingang in die hiesige Sozialarbeit, namentlich seien hier angeführt: M.L. Conen, J.Hargens, H. Kleve, und sind mittlerweile in besonderem Umfang in der Kinder- und Jugendhilfe vorzufinden. Aus dem sich allmählichen Einfädeln in den 90er-Jahren ist mehr und mehr ein Durchdringen unterschiedlicher Bereiche geworden. Die rasante Verbreitung nach der Jahrtausendwende brachte eine Fülle an Projekten, Weiter- Fortbildungskursen, Tagungen, Hochschulcurricula, Publikationen (unter Einschluss von Lehrbüchern) hervor.

In erster Linie ist hier natürlich die Gründung sehr vieler Ausbildungsinstitute anzuführen, die Schaffung von Verbänden und Fachzeitschriften, nicht zuletzt die Gründung der systemischen Gesellschaft und der DGSF. Nur dadurch war es möglich, dass einige Tausend Kolleginnen und Kollegen eine systemische Weiterbildung erhielten, und ihr Wissen und Können innerhalb ihrer Arbeitsbereiche verbreiteten.

Heute haben SG und DGSF weit über hundert Weiterbildungsinstitute als Mitglieder, 25% der Einzelmitglieder der DGSF sind Sozialarbeiter.

Google:

  • Systemische Kinder-Jugendhilfe 55.900 Ergebnisse
  • Systemische Sozialarbeit 297.000 Ergebnisse

So ist der Bereich der Sozialarbeit, und besonders die Kinder-Jugendhilfe, für die praktische Weiterentwicklung systemischer Ideen von Bedeutung. Weiterentwicklungen aus der systemischen Ecke, wie Elterncoaching oder Multifamilientherapie, Casemanagement u.a.m. werden bevorzugt im Bereich der Kinder-Jugendhilfe übernommen und praktisch umgesetzt.

Solche Neu- und Weiterentwicklungen gibt es in der Jugendhilfe viele – Aufsuchende Familientherapie (Conen, 2005; Reiner et al., 2005), Cleartalk (Herchenhan u. Heppel, 2005), Integration von Sozialpädagogischer Familienhilfe, Aufsuchender Familientherapie und sozialer Gruppenarbeit (Buggenthien, 2005), die Kombination von Bezirkssozialarbeit und Familienberatung (Karolus, 1995; Wnuk-Gette u. Wnuk, 1995, 1997), die Implementierung der Familienperspektive im Rahmen eines kommunalen Hilfenetzwerkes (Wnuk-Gette et al., 2005), familienorientierte und zeitlich befristete Heimunterbringung (Lay, 2007) usw.

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Kinder- und Jugendhilfe

Die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe bewegt und entwickelt sich grundsätzlich im Rahmen des SGB VIII oder auch KJHG genannt – und dies seit nunmehr 22 Jahren. Die Hinzufügung des Paragraphen 8a hat sicherlich eine Lücke hinsichtlich der Sicherung des Kindeswohles geschlossen –Modifizierungen in Anbetracht der wissenschaftlichen und praktischen Erkenntnisse und Erfahrungen der zurückliegenden Jahrzehnte haben darüber hinaus nicht stattgefunden. Der in den Paragraphen 27 – 35 aufgeführte Katalog der Hilfeformen bietet keinen Raum für Neu – oder Weiterentwicklungen, so dass diese eine direkte und transparente Finanzierungsbasis erhalten könnten. Auch ist es – je nachdem wie man tatsächlich arbeitet – schwierig sich mit Leistungsbeschreibungen wie: Erziehungsbeistandschaft, Sozialpädagogische Familienhilfe oder intensive Einzelfallbetreuung zu identifizieren.

Die aktuelle Situation in der Kinder-Jugendhilfe der BRD sei hier nur kurz anhand von Zahlen benannt:

  • 65000 Kinder und Jugendliche leben in stationärer Unterbringung
  • die Zahl der Inobhutnahmen stieg 2011 um 6 %, d.h. 38.500 Kinder wurden in Obhut genommen ( Stat. Bundesamt )
  • der Anteil armutsgefährdeter Kinder liegt insgesamt unverändert bei 15%
  • Kinder von Alleinerziehenden sind häufiger armutsgefährdet
  • Im Jahr 2009 begann für 474 000 Kinder und Jugendliche eine erzieherische Hilfe. Das entspricht einem Anteil von 3,5% an der Bevölkerung bis 17 Jahren.
  • In 62% der Fälle werden den Eltern fehlende Erziehungskompetenzen attestiert. ( Monitor HzE, akjstat 2012 )
  • Die durchschnittliche Dauer der SPFH liegt bei 15 Monaten. (ebd.)

Erziehungsberatung ist davon die zahlenmäßig bedeutendste Hilfeart. Mit 284.000 Hilfen hat die Erziehungsberatung einen Anteil von 60% an allen erzieherischen Hilfen für Minderjährige.

Nach der Erziehungsberatung ist die Sozialpädagogische Familienhilfe, die von 80.000 Minderjährigen und ihren Eltern in Anspruch genommen wurde, die zweithäufigste ambulante Hilfeart. Der Umfang der SPFH ist im Vergleich zu 1991 um das Siebenfache gestiegen. Demgegenüber ist die Zahl stationärer Unterbringungen von Kindern und Jugendlichen nicht deutlich gesunken.

Auch wenn bis hierhin deutlich erkennbar geworden ist, dass die Rahmenbedingungen für und die gesellschaftlich deklarierten Aufgaben von Sozialarbeit ein eher schwieriges Feld für therapeutische Bemühungen darstellen, so ist dennoch festzustellen, dass in diesem Arbeitsfeld viele Anreize und auch der Raum vorhanden sind, vielfältige Formen der Hilfen für Familien, Eltern und Kindern zu entwickeln, mit dem Ziel, passende Formen der Zusammenarbeit zu schaffen.

Der Idee folgend, dass – auf dem Hintergrund langjähriger Erfahrungen –systemische Therapie bei entsprechender Rahmung, ein wirkungsvolles und gut annehmbares Angebot für Familien, Eltern und Kinder auch im Bereich der Flexiblen Hilfen ist, wurde SYSTEAM 2007 gegründet. Es war und ist vorrangiges Ziel des SYSTEAM mit den KlientInnen Rahmenbedingungen zu schaffen, die therapeutische Prozesse ermöglichen. Dies gestaltet sich jeweils unterschiedlich und erfordert in vielen Fällen Flexibilität, eine hohe Schwingungsfähigkeit und (Aus-)Halten.

Die als dafür notwendig erachteten Rahmenbedingungen und Strukturen werden durch PfK gestellt, und erlauben es, die Mitarbeiter nach systemischer Qualifikation zu entlohnen, und eine Teamkultur aufrecht zu erhalten, die zeitlich und inhaltlich gute Reflexionszeiten bietet; Arbeitsteilung und die zusammenliegenden Räumlichkeiten ermöglichen einen lebendigen Austausch untereinander.

Darauf aufbauend entwickelte sich ein Team für den Bereich der flexiblen, d.h. ambulanten und aufsuchenden Hilfen, das sich zunehmend systemisch qualifizierte und praktische Erfahrungen sammelte. Dieser Entwicklungsprozess hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass fast alle Teammitglieder systemisch ausgebildet sind, die meisten haben eine systemisch-therapeutische Ausbildung. Innerhalb der großen Klammer: systemisches Denken und Handeln, bestehen vielfältige unterschiedliche Kompetenzen. Im Team sind SozialarbeiterInnen, PsychologInnen, HeilpädagogInnen vertreten, einige verfügen über weitere Qualifikationen wie Kinder-JugendlichentherapeutInnen, Klettertrainer u.a.m..

Diese Entwicklung war aber auch nur durch das Interesse des Jugendamts Hürth an unserer Arbeit möglich, so dass sich über die Jahre eine für beide Seiten erfolgreiche Kooperation entwickeln konnte.

Jährlicher Qualitätsdialog

Auswertungen:
Stundenumfang: 4 w
Unterbringungen/Inobhut: 5-6%
Rückführungen: 30-40%

Darüber hinaus arbeiten wir eng mit der Stadt Wesseling zusammen, ebenso mit anderen Jugendämtern im südlichen Rhein-Erft-Kreis. Auch diese Kooperationen basieren auf den Vertragsgestaltungen mit der Stadt Hürth.

Den ganzen Vortrag können Sie hier als PDF downloaden

Wesentlich für ein Gelingen der Veränderung von Familie zu Pflegefamilie ist ein weit genug gefasstes Verständnis von Familie und den möglichen Prozessen, denen eine Familie auf dem Weg zur Pflegefamilie unterliegt.

Anderen erweiterten Familiensystemen wie Stieffamilien, Wiederverheiratung Alleinerziehender oder Pflegefamilien ähnlich, müssen sich Pflegefamilien mit Themen und Problemen befassen, die sich in Kernfamilien so nicht stellen. Konventionelle Familien stellen natürlich gewachsene Systeme dar, deren Erweiterung durch die Geburt weiterer Kinder ( Geschwister) geschieht, d.h. die Mitgliedschaft der Kinder basiert auf dem in die Familie Hineingeboren-Sein. Dies ist ein maßgeblicher Unterschied zu erweiterten Familien oder zusammengesetzten Systemen.

Die dadurch entstehenden strukturellen Besonderheiten und die zunehmende Komplexität des Familiengefüges stellen die Pflegefamilie vor eine hohe Anforderung, deren Qualität wesentlich auch von der jeweiligen psychosozialen Disposition der aufgenommenen Kinder abhängt. Es treffen zwei mehr oder weniger unterschiedliche Systeme aufeinander.

Ein möglicher Ansatz die damit verbundenen Prozesse und Auswirkungen zu verstehen und entsprechende Handlungsfähigkeiten abzuleiten ist eine strukturelle Betrachtung, d.h. wie wirkt das Neue auf die tragenden Strukturen, und damit auch auf Interaktionsprozesse und Beziehungen.

Die Wandlung von Familie zu Pflegefamilie führt zu teils gravierenden Veränderungen in diesem gewachsenen und eingestimmten Gefüge.

Die besondere familiale Form: Pflegefamilie

Die Pflegefamilie ist die Zusammensetzung eines stabilen, gut organisierten Systems mit einem fremden Subsystem, das aus einem stark unterschiedlichen Familiensystem stammt. Der Fremdunterbringung eines Kindes geht immer eine Entwicklung in dessen Familiensystem voraus, die eine ernsthafte Gefährdung des Kindeswohls darstellt. Dies ist in den allermeisten Fällen mit einer feststellbaren – oftmals langanhaltenden – psychosozialen Schädigung des Kindes verbunden. Folglich bringt das aufgenommene Kind eine ungewohnte Dynamik in die Pflegefamilie. Die bis dahin bewährten interpersonalen Strukturen, der interpersonelle Umgang, die familiale Kommunikation wirken in Bezug auf das Fremde nicht wie gewohnt, Störungen beeinträchtigen -subjektiv unterschiedlich- die familiale Ordnung.

Die in der Familie aufgewachsenen Kinder nehmen zunehmend deutlicher ein verändertes Bild der Familie wahr: Neuverteilung von Zuwendung, ungewöhnliche Verhaltensweisen, Rollendiffusion, Infragestellung bisheriger familiärer Werte und Normen, und damit verbunden: Unsicherheit, Angst, Eifersucht, Neid u.ä.. Das Bemühen, an dem auch die leiblichen Kinder lebhaft beteiligt sind, wieder ein Gleichgewicht herzustellen, stellt einen immensen Anspruch an die Pflegefamilie dar.

Die Beziehung zwischen den eigenen und den aufgenommenen Kindern kann lange geprägt sein durch Auseinandersetzungsprozesse um die Geltung und Bedeutung familialer Strukturen, Werte und Normen. Dem Familienverständnis (Rollen ,Positionen, Funktionen, Bedeutungen) der eigenen Kinder stehen Verständnis und Verhalten der aufgenommenen Kinder gegenüber.

Wie wirkt sich das auf die familialen Strukturen aus?

Grenzen

„Die Grenzen eines Systems bestimmen sich durch die Regeln, die definieren, wer in welcher Form zu einem System, bzw. Subsystem dazugehört.”

S. Minuchin

Grenzen haben die Funktion die Differenzierung des Systems aufrechtzuerhalten und so auch die Funktionen eines jeden einzelnen Mitglieds zu gewährleisten. Bezogen auf die familialen Subsysteme Eltern-Paar-Geschwister kann die Erfüllung der Funktionen nur dann gelingen, wenn sich die unterschiedlichen Subsysteme durch Regeln voneinander unterscheiden. So sind die Generationengrenzen für die Funktionalität einer Familie von großer Bedeutung. Diese Grenzen ergeben sich vor allem aus der Anerkennung und Einhaltung von Unterschieden in elterlichen und kindlichen Rollen und aus den Interaktionsregeln des elterlichen und kindlichen Subsystems.

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Die Grenzenqualitäten drücken sich in den Dimensionen Starrheit (Rigidität) und Durchlässigkeit (Permeabilität) aus. Extreme in beide Richtungen führen zu pathologischem Verhalten. Funktionale Familiensysteme zeichnen sich folglich dadurch aus, dass die Qualität ihrer Grenzen einen dynamischen Regelprozeß ermöglicht, der sowohl Abgrenzungen zulässt als auch über unterschiedliche Freiheitsgrade verfügt. Dies gewährleistet eine Nähe – Distanz – Regulation, die den jeweiligen individuellen Entwicklungsphasen wie: (früh)kindliche Entwicklung, Pubertät und jugendliche Autonomiebestrebungen, Ablösung Heranwachsender bis zur Ausbalancierung ehelicher Gemeinschaft entspricht. Nur so sind Grenzüberschreitungen innerhalb der Toleranzgrenzen zu kompensieren und Anpassungen an neue Gegebenheiten flexibel zu gestalten.

Grenzen bestimmen auch den Kontakt zwischen den Mitgliedern-Subsystemen und der Außenwelt. Die soziale Einbindung der Familie ist folglich auch abhängig von der Beschaffenheit der Grenzen nach außen.

Grenzen haben also eine umfassend strukturierende und Ordnung schaffende Qualität.

Deshalb führen strukturelle Veränderungen in der Familie notwendigerweise zu Veränderungen in der Grenzziehung innerhalb und außerhalb einer Familie, wobei dies auch geschieht – qualitativ sicherlich unterschiedlich -, wenn die Oma als neues Mitglied in die Familie kommt.

Die Herausnahme eines Kindes aus seiner Familie signalisiert bereits deutlich Schwierigkeiten im Umgang mit Grenzen, sei es: zu enge Grenzen; zu weite Grenzen; Grenzenlosigkeit oder massive Grenzverletzungen. Die Aufnahme eines Kindes verändert so unweigerlich die inneren und äußeren Grenzen des Familiensystems: althergebrachte Strukturen und Muster werden vom Kind vorerst auf das neue System angewendet und beanspruchen unweigerlich die gewohnten Grenzen bis hin zu Intoleranzen.

Eine wesentliche Veränderung geschieht dabei auf der Kinderebene, denn dem bisherigen Subsystem: Kinder, wird ein weiteres Subsystem: Kind(er) hinzugefügt. Da Systeme dazu tendieren, ihr Gleichgewicht, ihre Ordnung zu erhalten, werden die Mitglieder beider Systeme zunächst einmal versuchen, ihre Strukturen und Erwartungen auf das neu zusammengesetzte System zu übertragen um für sich Stabilität und Sicherheit zu gewinnen. Dies führt unweigerlich zu Konflikten im neuen Familiensystem, die solange anhalten, bis sich die unterschiedlichen Systeme zu einem neuen Beziehungsgefüge zusammengefunden haben.
Der Schritt von Familie zu Pflegefamilie bedingt zusätzlich eine Erweiterung der Öffnung nach außen durch: Beratung; Jugendämter; Herkunftsfamilien.

Auch diese Veränderung wirkt sich auf die Familienidentität aus. Eine Bewältigung dieser Prozesse ist für die Erwachsenen einfacher als für die Kinder, da die Erwachsenen die Ziele nicht nur maßgeblich definieren, sondern diesen Weg anders gehen, nämlich vorbereitet, fachlich und distanziert.

Von großer Bedeutung für die integrativen Bemühungen ist es deshalb einen stabilen Orientierungsrahmen zu schaffen, der die familialen Grenzen sichert und damit auch weitgehend die bisherige familiale Identität. Gleichzeitig müssen aber auch ausreichend Entwicklungsmöglichkeiten offen gelassen werden um die angestrebten pädagogischen Zielsetzungen zu erreichen.

Dieser Spagat erfordert ein neues Bewusstsein für die familialen Grenzen, da diese gewöhnlich selbstverständlich wahrgenommen und selten in Frage gestellt werden. Wichtig ist dabei eine enge und kontinuierliche Reflexion, aus der entsprechende systemstabilisierende Nähe und Distanzregulationen abzuleiten sind.

Dabei geschieht es auch, dass die eigenen Kinder versuchen die Eltern zu entlasten und Erwachsenenaufgaben zu übernehmen, was sie schnell zu Therapeuten ohne Zulassung werden läßt.

Hierarchie

Wie in anderen soz. Systemen auch gibt die Ursprungsordnung vor, dass der Rang eines Systemmitglieds umso höher ist je länger es diesem System angehört. Folglich haben Eltern Vorrang vor den Kindern und die ersten Kinder vor den nachkommenden. Indem die aufgenommenen ihr altes Systemverständnis mitbringen gerät mitunter die Hierarchie der Kinderebene ins Wanken. Gerade bei solchen Konflikten wird die gewachsene Kind-Elternbindung von den eigenen Kindern in Frage gestellt, und damit auch die Liebe der Eltern zu ihnen. Ein Zwiespalt, dem die Eltern oft nicht gerecht werden können.

Loyalitäten

Loyalitäten bilden den zuverlässigen Rahmen des herrschenden Lebensstils einer Familie. Loyalität ist Treue zu den familialen Werten und wird durch ein gerechtes Austarieren von Geben und Nehmen belohnt. Ebenso wie Grenzen zielen Loyalitäten in Familien so darauf ab ein Gleichgewicht innerhalb der Familie zu bewahren. Dies geschieht durch wechselseitige Rücksichtnahme, Gerechtigkeit und Fairness. Loyalität weist grundsätzlich auf Bindungsfähigkeit
und Gewissenhaftigkeit hin, und damit auf den Wunsch eine Familie zu stabilisieren.

In gut entwickelten Familien besteht ein weitreichender Konsens hinsichtlich Loyalitäten. Die Entwicklung zur Pflegefamilie bringt meist unterschiedlich starke Loyalitätskonflikte in die Familie: die neuen Loyalitätsverhältnisse unterscheiden sich von den alten. Neben den bisherigen, absolut gesicherten und gewachsenen Loyalitäten stehen nun auch minder starke und anders begründete Loyalitäten: Pflegeeltern – aufgenommene Kinder sowie eigene Kinder oder :aufgenommene Kinder – eigene Eltern. Indem ein aufgenommenes Kind weiterhin loyal zu seiner Herkunft steht, gerät es unweigerlich in starke Loyalitätskonflikte.

Obwohl dies fachlich als Fähigkeit zu Loyalität zu bewerten ist, kann dies für die eigenen Kinder teils als illoyal und Missachtung ihrer Familie erscheinen.

Die in der Kernfamilie klaren Interdependenzen verändern sich, d.h. Geben und Nehmen als gegenseitiger Kontrakt der Familie ist in gewohnter Form nicht mehr in Kraft weil die psychsoziale Disposition der aufgenommenen Kinder dies nicht zulässt. Insbesondere für die eigenen Kinder stellt dies die gewohnte Gerechtigkeit in Frage.

Diese Phänomene führen nicht nur innerfamiliär zu Irritationen, Verwirrungen und Konflikten, sondern entsprechen in ihrem Erscheinungsbild nicht immer den von außen herangetragenen Erwartungen gleicher Beziehungsqualitäten und erzieherischer Verhaltensweisen Vor allem aber sollte durch gezielte Prüfung der aktuellen Loyalitäten ein Schuldenaufbau gegenüber den eigenen Kindern vermieden werde.

Rolle und Funktion

Auf der einen Seite erfüllt die Pflegefamilie einen klar umrissenen Auftrag unter professionellen Bedingungen, andererseits soll sie weiter Familie sein, mit dem Anspruch alle Kinder gleich zu behandeln, ihnen gerecht zu werden.
Ähnlichen Fallen ausgesetzt sind die Facheltern, die einerseits aufgenommenen Kindern Vater und Mutter sein sollen, andererseits mit den Problemen konfrontiert sind, dass Zuneigung nicht angeordnet werden kann, diese Kinder meist Vater und Mutter haben und den eigenen Kindern glaubhaft vermittelt werden muss, dass sie noch immer dieselbe Bedeutung haben.

Jürgen Blandow (1972) spricht hier von Rollendiskrepanzen, die in Pflegefamilien zu bewältigen sind. Der Verlust von Natürlichkeit hin zu einer öffentlich kontrollierten Institution ist für alle Familienmitglieder spürbar .Die Pflegeeltern übernehmen eine öffentliche Aufgabe und werden soziale Eltern – neben ihrer biologischen Elternschaft zu eigenen Kindern eine bedeutsame Rollenerweiterung.

Durch an die Pflegeeltern adressierten Übertragungen, Projektionen und offen oder auch versteckt präsentierten Affekte der aufgenommenen Kinder wird das Selbstverständnis der Facheltern arg strapaziert, denn sie haben stellvertretend für die Herkunftseltern auszuhalten und zu bearbeiten.

Für die eigenen Kinder erscheint dies äußerst irritierend, denn ihrem Verständnis folgend haben ihre Eltern das nicht verdient. Der professionelle Hinweis, dies nicht persönlich zu nehmen, ist ihnen nur ein schwacher Trost.
Solche Fallen machen das Leben schwer und erfordern beständige Reflexion um das Diffuse wieder zu klären und Handlungskonzepte zu entwickeln, denn nur wer sich hat, kann sich geben.

Ethik der Familie

Die bis dahin normative und geregelte Ethik der Familie wird durch das Zusammenleben mit einem von außen kommenden, weitgehend fremden Subsystem konfrontiert.
Verhalten, Umgangsformen, Sprache, Werte und Normen der aufgenommenen Kinder stehen mehr oder weniger defizitär oder auch konträr dem umgebenden System gegenüber.
Die aufgenommenen Kinder vertreten im Grunde genommen oft das, was gute Eltern ihren Kindern als nicht wünschenswert beigebracht haben. Diesbezüglich stehen die leiblichen Kinder vor dem Dilemma weiter einer Familienethik zu folgen, die innerhalb des Systems vorerst keine umfassende Wirkung mehr zeigt.

Abschließende Gedanken

Diese nur kurz angerissenen Problemstellen in Struktur und Bedeutungsrahmen eines Pflegefamiliensystems verweisen auf die hohen Anforderungen hinsichtlich der eigenen und aufgenommenen Kinder, aber auch auf die schwere Aufgabe das Familiensystem so zu formen, dass die Familienidentität erhalten bleibt und das Neue seinen Platz findet. Die beschriebenen möglichen Veränderungen stellen eher ungewöhnliche kritische Ereignisse in einer Familie dar -im Gegensatz zum kontinuierlichen Wandel, z.B. durch Älterwerden der Mitglieder.

Diesen Krisen und den damit verbundenen Konflikten sinnvoll zu begegnen bedarf es großer Anstrengungen und einem hohen Maß an Flexibilität und Kreativität. Mitentscheidend sind dabei die eigene professionelle Einstellung, fachliche Hilfen und Entlastungsmöglichkeiten. Diese sollten auch zur Sicherung der eigenen Kinder herangezogen werden.

Ältere Kinder können in Familienberatung einbezogen werden, durch personelle Entlastungsmöglichkeiten können exklusive Zeiten für die Kernfamilie gewährleistet werden. Auch Verwandte und Freunde sollten als Ressourcen genutzt werden um die eigenen Kinder zu sichern.

Denn je näher ein soziales System an die Grenzen seiner Verträglichkeit (Kompatibilität) kommt, desto stärker neigt es zu Abgrenzung, Ausgrenzung, Ausstoßung oder pathologischem Verhalten. Der Grad der Verträglichkeit zeigt sich anhand der Möglichkeiten zur Integration. Dass dies immer wieder gelingt, ist vor allem darin begründet, dass Kinder und ihre Familien in der Lage sind enorme Ressourcen zu aktivieren um besondere Anpassungsleistungen und Neuorientierungen zu vollziehen. Dies geschieht nicht in idealtypischer sondern in familientypischer Weise. Jede Familie – einzigartig wie sie ist – wird ihren eigenen Weg dabei gehen.

Hartmut Reisdorf

„Alles Lebendige hat die Tendenz, zusammenzukommen, Verbindungen herzustellen, im anderen zu leben, zu früheren Lösungen zurückzukehren; miteinander auszukommen, wo immer das möglich ist. Das ist der Lauf der Welt” Lewis Thomas

Fachfamilien sind Familien, die im öffentlichen Auftrag Kinder aufnehmen und meist langfristig mit ihnen zusammenleben. Sie stellen ein stationäres Angebot im Bereich der erzieherischen Hilfen dar und nehmen maximal 3 Kinder oder Jugendliche in ihre Familie auf. Der professionelle Anspruch an diese Familien entspricht dem in der Heimerziehung üblichen. Entsprechend hat ein Elternteil eine pädagogische Ausbildung und berufliche Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen.

Wesentliches Anliegen der Fachfamilien ist es eine alternative Unterbringungsform zu stationären Gruppen zu bieten und pädagogisch gleichwertig zu arbeiten. Die pädagogische Arbeit basiert dabei auf den familialen Besonderheiten wie: kontinuierlich gegebene Nähe, Interaktionsdichte und Zeitstruktur und daraus resultierender familialer Intimität: emotionale Vertrautheit; Sicherheit; Geborgenheit. So sollen Kinder und Jugendliche in der Fachfamilie beheimatet werden, tragfähige hilfreiche Beziehungen mit ihnen entwickelt werden, unter Einbeziehung der notwendigen professionellen Elemente in den pädagogischen Gesamtprozess.

Wesentlich für ein Gelingen dieser Veränderung von Familie zu Fachfamilie ist ein weit genug gefasstes Verständnis von Familie und den möglichen Prozessen, denen eine Familie auf dem Weg zur Fachfamilie unterliegt.

Anderen erweiterten Familiensystemen wie Stieffamilien, Wiederverheiratung Alleinerziehender oder Pflegefamilien ähnlich, müssen sich Fachfamilien mit Themen und Problemen befassen, die sich in Kernfamilien so nicht stellen. Normale Familien stellen natürlich gewachsene Systeme dar, deren Erweiterung durch die Geburt weiterer Kinder (Geschwister) geschieht, d.h. die Mitgliedschaft der Kinder basiert auf dem in die Familie Hineingeboren-Sein. Dies ist ein maßgeblicher Unterschied zu erweiterten Familien oder zusammengesetzten Systemen.

Die dadurch entstehenden strukturellen Besonderheiten und die zunehmende Komplexität des Familiengefüges stellen die Fachfamilie vor eine hohe Anforderung, deren Qualität wesentlich auch von der jeweiligen psychosozialen Disposition der aufgenommenen Kinder abhängt. Es treffen zwei mehr oder weniger unterschiedliche Systeme aufeinander.

Ein möglicher Ansatz die damit verbundenen Prozesse und Auswirkungen zu verstehen und entsprechende Handlungsfähigkeiten abzuleiten ist die systemische Betrachtung, d.h. wie zeigt sich Familie als System (d.h. Interaktionsprozesse, Beziehungen und Organisation) und welche Vorstellungen lassen sich daraus ableiten hinsichtlich einer Erweiterung zur Fachfamilie.

In der Vorbereitung meines heutigen Inputs war ich nicht nur mit Pflegefamilien beschäftigt. Immer wieder kam ich in einen Abgleich mit meinen Erfahrungen aus dem ambulanten und aufsuchenden Bereich, da ich in meiner Arbeit deutlich intensiver und häufiger als Teamleitung in diesem Bereich mit dem Thema Kindeswohl befasst bin. Drohende oder akute Kindeswohlgefährdung durchzieht diesen Bereich, und damit auch Gefährdungseinschätzung und entsprechende Vorgehenswesen bis hin zu einer Berichterstattung, die die jeweiligen Gefährdungen derart abbildet, dass die Entwicklungsbeeinträchtigungen deutlich sind, auch prognostisch.

Dagegen habe ich im Bereich der familiären Unterbringung bisher keine akute Kindeswohlgefährdung erlebt, aber immer wieder Pflegefamilien in Beratung und Kriseninterventionen, in denen – aus meiner Sicht – Gefährdungen festzustellen waren, und öfter chronifiziert erschienen. Damit meine ich langanhaltende familiäre Lebensbedingungen, in denen die Pflegefamilie ständig überfordert war mit dem Verhalten des Pflegekindes, aber auch die Pflegekinder mit ihren Pflegeeltern. Die vertieften im Umgang miteinander gemachten Erfahrungen ließen scheinbar keine Lösungen zu, eine fast ausschließliche Problemfocussierung bestand. Also: Pflegefamilien in Sackgassen. Die Anforderungen und Erwartungen an Beratung und Begleitung in solchen Lebensphasen ist: Veränderung zum Besseren hin.

Und wenn dies nicht gelingt, besteht dann drohende oder auch akute Kindeswohlgefährdung ?

Ein Vergleich des Verständnisses und der Handhabung hinsichtlich Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung im Bereich der Flexiblen Hilfen und dem Bereich der Fremdunterbringungen durch die öffentliche Hand zeigt deutliche Unterschiede.

Es ist vordergründig erst einmal unvorstellbar in beiden Bereichen gleich zu verfahren. Warum ?

Die Toleranzen hinsichtlich der Lebenssituation und den Entwicklungsbedingungen der Kinder in der Familie sind im Bereich der flexiblen Hilfen wesentlich höher als sie in Bezug auf Pflegefamilien sein dürfen.

Dies ist wesentlich durch den jeweiligen Kontext bedingt, und soll hier nicht weiter ausgeführt werden. Festzustellen ist: Kinder werden in Pflegefamilien untergebracht um deren Grundrechte wieder her zu stellen und ihren Grundbedürfnissen wieder gerecht zu werden ( Brazelton: liebevolle Beziehungen; körperliche Unversehrtheit und Sicherheit,; individuelle Erfahrungen; entwicklungsgerechte Erfahrungen; stabile und unterstützende Gemeinschaft; sichere Zukunft). Dies unterscheidet zuallererst eine Pflegefamilie von einer Multi-Problemfamilie.

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Einer Aufnahme von Kindern in eine Pflegefamilie gehen meist ambulante Hilfeprozesse voraus, die Kinder waren oft langanhaltend ungünstigen Entwicklungsbedingungen ausgesetzt, wie: massive Vernachlässigung und/ oder Misshandlung, und machen dies auch vielfach deutlich.

So belegen neuere Studien und Forschungen, dass deutlich über die Hälfte der in Pflegefamilien aufgenommenen Kinder Traumatisierungen und damit verbunden PTBS aufweisen, und die Rate an Bindungsstörungen entsprechend hoch ist. Für 69,1% der Pflegekinder wurde nach einer Studie von Unterberg, Schröder u.a. eine psychische Belastung angegeben, die im klinisch auffälligen Bereich liegt (Familiendynamik 4/139).

Die Erwartung an Pflegefamilien, Sonderpflegestellen, Erziehungsstellen oder Sozialpädagogische Lebensgemeinschaften, die ich gerne unter zusammengesetzte Familiensysteme subsummiere, ist es diese Kinder zu integrieren und ihren besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Basierend auf den familialen Besonderheiten oder Sozialisationspotentialen wie: kontinuierlich gegebene Nähe, Interaktionsdichte und Zeitstruktur und daraus resultierender familialer Intimität: emotionaler Vertrautheit; Sicherheit; Geborgenheit sollen – insbesondere jüngere Kinder – aber auch Jugendliche in der Pflegefamilie beheimatet werden, tragfähige hilfreiche Beziehungen mit ihnen entwickelt werden, dies unter Einbeziehung notwendiger externer psychosozialer Hilfen in den pädagogischen Gesamtprozess. Die Pflegefamilie öffnet sich so nicht nur für das Kind, das Jugendamt oder den Träger.

Gemessen an diesen Erwartungen, die ja in der Regel auch als Aufgaben oder Ziele detailliert beschrieben werden, ist Kindeswohl in Pflegefamilien zu definieren, d.h. die vormals eher hohe Toleranz in der ambulanten Gefährdungseinschätzung wird durch eine deutlich niedrigere Toleranz abgelöst.

Ich möchte dies an einem Fallbeispiel verdeutlichen:

Micha, 7 Jahre alt

Micha wurde im Alter von 4 Jahren Inobhut genommen wegen Verwahrlosung und massiver Gewalt. Es erfolgte eine Diagnostik in einer Klinik, danach wurde er in einer
Pflegefamilie mit zwei Töchtern 7 und 9 untergebracht.

Das damalige Hilfesetting bestand aus:, Beratung, Kollegiale Beratung, Therapie, KiGa und einer Vormünderin.

Nach anderthalb Jahren teilte die Pflegefamilie mit für ein Jahr nach Spanien zu ziehen.

Um einen Abbruch zu vermeiden wurde gemeinschaftlich ein befristetes Hilfesetting geplant: Auslandsprojekt befristet für ein Jahr, Beratung im Wechsel, Erhalt des Kontakts zur Großmutter, Beschulung in einer deutschen Schule.

In den ersten Monaten wurde schon deutlich, dass diese Veränderungen unerwünschte Auswirkungen auf Micha hatten. Er zeigte zunehmend Auffälligkeiten, es bestanden Probleme in Schule und Familie.

Aus fachlicher Sicht stand dies deutlich in Verbindung mit den erlebten Traumata. Das Hilfesetting wurde erweitert um eine Einzelfallhilfe und Wiederaufnahme von Therapie bei einer deutschsprachigen Psychologin.

Nach einem Jahr wurde deutlich, dass die Familie so schnell nicht zurückziehen wollte. Daraufhin erhöhte der Träger seine Präsenz vor Ort durch Besuche von bis zu einer Woche. Dabei wurde deutlich: Ablehnung bis Mobbing durch die Töchter, hoher Anpassungsdruck durch die Pflegeeltern, dass Familiensystem erschien am Limit.

Da die deutsche Schule sich weigerte ihn weiter zu beschulen, meldeten die Pflegeeltern ihn ohne Absprache an einer spanischen Grundschule an. Dies stellte eine weitere massive Überforderung an Micha dar, der kaum spanisch sprach.

In Absprache mit Jugendamt und Vormünderin erfolgten weitere Gespräche mit der Familie und einvernehmlich verließ Micha die Familie.

Gründe:

Die weitere Entwicklung von Micha erschien deutlich gefährdet, diese Einschätzung wurde von den involvierten Fachkräften geteilt. Zwar erkannte auch die Pflegefamilie, dass die Entwicklung des Kindes in einem negativen Verlauf war, schrieb aber die Ursachen dafür wesentlich dem Kind zu und verhielt sich hinsichtlich der eigenen Anteile relativ uneinsichtig. Die deutlich notwendigen Veränderungen zum Wohle des Kindes wurden von ihnen abgelehnt: Rückzug nach Deutschland, angemessene Beschulung und Traumatherapie, enge Beratung und Begleitung der Familie.

Im Verlauf der Krisenintervention wurde also deutlich:

– Problemeinsicht bestand bei allen Beteiligten
– eine Problemkongruenz war nicht herzustellen
– Kooperation hinsichtlich hilfreicher Veränderungen war nicht möglich

Die Sichtweise der Pflegeeltern war unveränderbar limitiert auf ein spezifisches Ursache-Wirkungsverständnis. Dies verhinderte ein kongruentes Verständnis und gemeinsames Handeln

Problemeinsicht – Problemkongruenz – Kooperationsfähigkeit

Dies sind leitende Kriterien für eine Gefährdungseinschätzung im ambulanten Bereich der Kinder- Jugendhilfe, aber auch nützlich in anderen Bereichen.

Darüber hinaus ist schlicht festzustellen, dass in einer konventionellen Familie in einer ähnlichen Situation keine Herausnahme erfolgt wäre.

Weiter zeigt sich hier: Familien sind keine Organisationen

Pflegefamilien sind eigenwillige und relativ autonome Systeme, sie sind schwerlich instruierbar und bleiben Familiensystem, auch wenn sie einer Organisation angebunden sind. Ihre Entwicklung und die Dauer ihres Bestands sind nur eingeschränkt vorhersehbar. Die Personen dieses Systems sind – im Gegensatz zu Organisationen – nicht austauschbar, ebenso wenig das von allen Familienmitgliedern verinnerlichte Bild der eigenen Familie.

Die Anforderungen an einen Pflegekinderdienst sind entsprechend:

-Weit gefasstes und vertieftes Verständnis von Familie
– Gute Schwingungsfähigkeit, d.h. Leitung, Kontrolle und Beratung unter Wahrung der familialen Autonomie und – gleichzeitig – der kindlichen Interessen.

Das folgende Beispiel verdeutlicht, dass neben dieser Grundkompetenz weitere Ressourcen notwendig sind, um besonderen Situationen gerecht zu werden.

Andreas, 10 Jahre alt

Auch Andreas erfuhr früh Verwahrlosung und massive Gewalt. Mit 3 Jahren kam er in eine Pflegefamilie, in der er seit 7 Jahren lebt. Die Pflegeeltern haben zwei Söhne, die altersmäßig einen deutlichen Abstand zu Andreas haben ( 19 und 21 Jahre ).

Das Zusammenleben mit Andreas war von Anfang sehr schwierig, er hat bis heute eine generalisierte Angststörung, geht immer wieder Schulverweigerung. Im Alter von 8 Jahren wurde ihm §35a zugesprochen. Angst, Verweigerung und Impulsdurchbrüche belasteten die Familie zwar stark, aber alle waren im Zusammenhalt bemüht.

Mit Auszug der Söhne, die ihr Studium begannen, nahmen die Impulsdurchbrüche zu: Gewalt gegen Gegenstände und körperliche Attacken, bevorzugt gegen die Pflegemutter wurden immer bedrohlicher.

In dieser Situation erlebten sich die Pflegeeltern von ihrem Träger nicht unterstützt. In einer Eskalation schlug die Pflegemutter zurück, um sich seiner Angriffe zu erwehren ( Ohrfeige ). Dies sprach sie auch in der Beratung an. Auch darauf reagierte der damalige Träger nicht mit einer Erweiterung des Hilfeangebots.

Daraufhin bemühten sich die Pflegeeltern um einen Trägerwechsel. Der neue Träger setzte als Beraterin eine Kinder-Jugendlichen-Therapeutin und Fachberaterin für Psychotraumatologie ein. Einige Wochen nach Trägerwechsel geschah eine weitere Eskalation, in der die Pflegemutter wieder zur Ohrfeige griff. Auch dies wurde thematisiert, und von allen am Prozess Beteiligten als: No Go, markiert. In diesen Gesprächen zeigte sich aber auch deutlich, dass Problemeinsicht – Kongruenz- Kooperation in der Zusammenarbeit mit den Pflegeeltern deutlich gegeben war, aber:
die Familie erschien in einem chronifizierten Zustand der Überforderung.

Die Pflegeeltern hatten seit 7 Jahren keinen Urlaub gehabt, die vorherige Beratung erschien in der Beschreibung durch die Pflegeeltern wenig kompetent und deutlich esoterisch angehaucht, bestrebt den Pflegeeltern eine fatalistische Haltung bei zu bringen. Mittlerweile hatten sich Konfliktmuster etabliert, die alle an die Grenzen der Belastbarkeit brachten. Deutlich war aber auch die Qualität der gegenseitigen Bindungen und die hohe Motivation aller trotzdem als Familie zusammen zu bleiben.

Das Hilfesetting wurde erweitert durch die Einbeziehung einer Einzelfallhilfe, erneuter Einzel- und Gruppentherapie für Andreas. Auszeiten für die Pflegeeltern wurden geplant.

Alle sprechen bisher von einer gelingenden Entwicklung. Oder: eine drohende Kindeswohlgefährdung konnte abgewendet werden ?

Durch die Aufnahme eines Pflegekindes kommt ein Familiensystem unweigerlich in bis dahin unbekannte Schwingungen, die auch zu krisenhaften Verläufen und Abbrüchen führen können. Ein Familiensystem kommt zum Kippen. Die Abbruchquoten in diesem Bereich bilden dies ab.

Die besonderen familialen Eigenschaften wie: Nähe, Kontinuität und Personengebundenheit können durch das Zusammenleben mit einem zunächst fremden Kind und in seiner psychosozialen Disposition dann näher bekannten Kind auch zu einer Falle werden, in der eine angemessene Nähe-Distanz-Regulation nicht möglich ist, das Übertragungsgeschehen zunehmend zur Belastung wird, und in Verbindung mit traumatischem Erleben und beeinträchtigter Bindungsfähigkeit der elterliche Stress steigt und dann anhaltend hoch bleibt. Dann sind Pflegefamilien im Gefährdungsbereich.

In der Studie von. Unterberg, Schröder u.a. (Familiendynamik 4/139 wird die hohe Wechselwirkung zwischen der psychosozialen Disposition der aufgenommenen Kinder und dem Stressniveau der Pflegeeltern nachgewiesen.

Gelingt es nicht zusammen mit den Pflegeeltern ein gemeinsames Verständnis, notwendige Veränderungen und Lösungen zu entwickeln und fortzuführen, sowie unterschiedliche Entlastungsmöglichkeiten zu etablieren, so kann dies unterschiedliche Auswirkungen haben: zunehmende Ablehnung und Abwertung/Stigmatisierung des Pflegekindes, Ausstoßungstendenzen und Abbruch, aber auch sekundäre Traumatisierung der Pflegepersonen und deren Burnout.
Auf diesem Hintergrund könnte die Kindeswohlgefährdung bezogen auf Pflegekinder auf mögliche Gefährdungen der Familie und der leiblichen Kinder erweitert werden.

Eine Krise lässt sich nicht im Vorhinein genau definieren, aber es ist wichtig das Ausmaß und mögliche Wirkungen von Krisen zu erkennen und Folgeeffekte zu verhindern oder professionell darauf zu reagieren.

Gefragt ist also in Beratung und Begleitung eine Kriseninterventionskompetenz, die aktuelle, komplexe Situationen – auch in Verbindung mit einer Gefährdung – zu erfassen vermag, und Prozesse einer neuen Ausrichtung und Veränderung initiiert. Und wo dies nicht möglich ist eine Beendigung des Pflegeverhältnisses möglichst im Konsens herstellt.

Es ist also sinnvoll ein Kriseninterventionskonzept für Pflegefamilien zu entwickeln, das in ein Konzept des zuständigen Trägers eingebunden ist.

Dieses Konzept sollte wesentlich folgende Prozesse abbilden:

Prävention:

  • Anforderungsprofile: Pflegefamilien und Fachkräfte
  • Auswahl und Vorbereitung
  • Aufnahme / Passung(matching)

Prozess:

  • Beratung und Begleitung der Pflegeeltern
  • Begleitung des Pflegekindes
  • Spezifische Beratung
  • Elternarbeit
  • Vernetzung
  • Frühe Hilfen

Krisenintervention:

  • Beratung, Entlastung, Diagnostik und Therapie
  • Gefährdungseinschätzung

Eine Ernsthaftigkeit in der praktischen Umsetzung ist daran zu erkennen wie eng die Kopplungen im Helfersystem – und dazu gehört jede Pflegefamilie- sind.

Lose Koppelung Enge Koppelung
gelegentlich kontinuierlich
indirekt direkt
möglicherweise sicher
plötzlich geplant organisiert
unstrukturierte Form prägnante Form

 

So nennt Klaus Wolf einen gut aufgestellten Pflegekinderdienst einen Hochleistungsdienst (Dialog Erziehungshilfe 2/13), und dieser Anspruch ist wie dargelegt berechtigt.
Zur Veranschaulichung möglicher Ausgestaltungen das nachstehende Organigramm der Perspektiven für Kinder gGmbH:

Die enge Kopplung der beiden Bereiche – stationär und ambulant/aufsuchend – ermöglicht ein
gegenseitiges Lernen, Unterstützen und Entlasten.

Abschließend

Bezogen auf die spektakulären Fälle von Kindeswohlgefährdung in Pflegefamilien, von denen die schlimmsten Verläufe mit Kindestötung endeten, denke ich, dass dies insbesondere den ungenügenden fachlichen Rahmungen zu zuschreiben ist:

  • Oberflächliche Auswahl der Pflegeeltern
  • fehlende Koordination und Kooperation
  • ungenügendes Krisenmanagement und falsche Gefährdungseinschätzung

Ein gut qualifizierter Pflegekinderdienst ist also der beste Schutz für das Wohl der Pflegekinder, und die beste Form der Pflege für Familien, die Pflegekinder aufgenommen haben.

Zu fragen bleibt, warum dies nicht flächendeckend umzusetzen ist und sich auch heute noch Trends durch zu setzen scheinen, die eher trivial begründet erscheinen, wie z.B. die milieunahe Unterbringung?

 

Referent

Dipl. Sozialpädagoge Hartmut Reisdorf
Psychoanalytisch-Systemischer Therapeut und Supervisor
Dozent für Systemische Beratung
Geschäftsführende Leitung der Perspektiven für Kinder gGmbH in Hürth

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Kontakt

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Hans-Böckler-Straße 190
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Tel.: 02233 2089598
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E-Mail: info@perspektivenfuerkinder.de