Projekt Comeback Kölner Stadtanzeiger

Projekt Comeback

In einem Interview mit Hartmut Reisdorf, dem Gründer des Projekts „Comeback“ und pädagogischen Leiter des Jugendhilfeträgers „Perspektiven für Kinder“ in Hürth, wird die Problematik von Schulverweigerern angesprochen und wie sein Projekt versucht, diesen Jugendlichen zu helfen. Die Bertelsmann-Studie zeigt, dass etwa 47.500 Jugendliche eines Altersjahrgangs, also rund 10 Prozent, die Schule ohne Abschluss verlassen. Reisdorf erklärt, dass es einen Unterschied zwischen Schulschwänzern und Schulverweigerern gibt. Letztere stellen etwa vier Prozent der Schüler dar und lassen sich oft auch durch Androhung von Strafmaßnahmen nicht zur Schule motivieren.

ZUM INTERVIEW IM KSTA

Das Projekt „Comeback“ holt die betroffenen Schüler morgens ab und bringt sie nachmittags wieder nach Hause. In kleinen Gruppen und ohne schulischen Charakter wird ihnen ein strukturierter Tagesablauf geboten. Zwei psychologische Mitarbeitende und eine Lehrkraft kümmern sich um die Schüler und fördern individuelle Begabungen. Die Ursachen für Schulverweigerung sind vielschichtig, wie Mobbing, Leistungsdruck oder familiäre Probleme.

Reisdorf berichtet von Erfolgsgeschichten, in denen das Projekt Schülern geholfen hat, wieder zur Schule zu gehen und Selbstbewusstsein, Kommunikationsfähigkeit sowie Zuverlässigkeit zu erlernen. Das Projekt ist das einzige im Rhein-Erft-Kreis, das sich um Schulabsentisten kümmert. Reisdorf betont jedoch, dass noch mehr getan werden könnte, wenn mehr Personal zur Verfügung stünde. Eine Früherkennung und ein besserer Informationsaustausch zwischen Lehrkräften und Schulsozialarbeitern wären ebenfalls hilfreich, um das Problem des chronischen Schulabsentismus zu bekämpfen.